Besinnliches Weihnachten – 3 Tipps für mehr Gelassenheit und Freude an den Feiertagen

Besinnliches Weihnachten – das klingt gut, oder? Aber wie bekomme ich das? Oft geht der eigentliche Sinn von Weihnachten im Alltagstrubel unter. Weihnachten ist für viele etwas sehr Schönes – aber für die meisten ist es mit großem Stress verbunden. Für manche mit so viel, dass gar keine Freude mehr übrig bleibt und so mancher lieber auf den ganzen Trubel verzichten möchte.

Worum geht es bei Weihnachten? Im Kern um Liebe, Großzügigkeit und um das Licht, das nach der Zeit der Dunkelheit wiederkommt. Und es geht um Besinnung. Wie wäre es, wenn wir uns konsequent auf die Essenz von Weihnachten besinnen – und das ganz konsequent im Weihnachtsalltag anwenden, um den Stress wegzulassen und dafür Frieden, Freude und Genuß zu haben? Besinnliches Weihnachten mit mehr Gelassenheit und Freude – so geht es:

Tipp Nr. 1 – Machen Sie, was Sie wollen

An Weihnachten fühlen sich viele Menschen gezwungen, Dinge zu tun, die sie eigentlich gar nicht wollen. Ich muss mit der Familie feiern. Ich muss Geschenke kaufen. Ich muss ein festliches Essen vorbereiten. Ich muss nach xy fahren. Ich muss … ich soll … ich darf nicht…

Keine gute Voraussetzung für ein friedliches Fest voller Freude und ein besinnliches Weihnachten. Wenn ich mich zu etwas zwingen muss, folgen Stress und Konflikte fast unvermeidlich. Was also tun? Mein Tipp: Tun Sie, was Sie wollen. Das klingt radikal – ist es auch. Aber ich schlage Ihnen vor, es ganz sanft zu tun – sanft für Sie selbst und sanft für andere.

Als erstes nehmen Sie sich etwas Zeit. Schreiben Sie auf, was Sie alles tun müssen. Und dann treffen Sie für jeden Punkt eine bewusste Entscheidung: Möchte ich das tun? Ja oder nein?

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Sie entdecken etwas, dass Sie tun „müssen“ – und bei dem Sie merken: Das kann ich auch anders machen. Ich traue mich dieses Jahr einfach, es mal anders zu machen. Und glauben Sie mir: Wenn Sie sich damit etwas Gutes tun, dann tun Sie auch Ihren Lieben damit etwas Gutes. Wenn Sie sich nicht 100% wohl fühlen bei etwas, das Sie tun, dann werden die anderen das merken – oder die anderen werden ganz subtil Ihren Stress, Ihr Unwohlsein und Ihre Unzufriedenheit mitbekommen – auf die eine oder andere Art. Also: Haben Sie den Mut, Dinge zu ändern. Vielleicht erst einmal nur eins oder zwei. Frieden entsteht nicht, indem wir ihn im Außen stiften. Frieden entsteht im ersten Schritt als Frieden mit mir selbst. Und das bedeutet: Mut, zu mir selbst zu stehen. Ein besinnliches Weihnachten ist also eines, in dem ich mich auf mich selbst besinne? Jawohl. Dort in Ihrem Inneren werden Sie ganz erstaunliche Dinge entdecken. Sogar genau das, worum es bei Weihnachten geht.

Es werden einige oder sogar viele Punkte auf Ihrer Liste übrig bleiben, die Sie immer noch „müssen“, d.h. die Sie nicht tun wollen, die Sie aber auch nicht ändern wollen. Wie geht man damit um? Ich empfehle: Konsequent dazu stehen. „Ich mag das nicht, aber ich tue es trotzdem, weil…“. Es gibt immer ein „weil“. Und dieses „weil“ liegt nicht im Außen, sondern im Innen (wirklich!). „Ich muss Weihnachten nach Hause fahren, weil meine Mutter sonst traurig ist“ (scheinbarer Grund im Außen). In Wahrheit: „Weil ich nicht möchte, dass meine Mutter traurig ist, weil ich mich dann schlecht fühle.“ Aha! Ertappt. Wenn Sie fahren, fahren Sie, weil es *Ihre* Entscheidung ist. Tun Sie es für sich und ganz bewusst. Ein anderes Beispiel: „Ich muss allen Familienmitgliedern Geschenke machen, weil das so erwartet wird.“ (scheinbarer Grund im Außen). „Weil ich mich schlecht fühle, wenn ich Erwartungen nicht erfülle.“

Das ist der wahre Grund. Es gibt *immer* eine Motivation, warum Sie etwas „müssen“. Machen Sie sich diese bewusst. Und dann entscheiden Sie: Bediene ich diese Motivation? Oder nicht? Und wenn Sie sie bedienen und tun, was Sie „müssen“: Machen Sie sich klar, dass Sie es für sich tun. Ganz bewusst. Weil Sie das so brauchen (um sich nicht schlecht zu fühlen). Das ist ok! Und mit dieser Einsicht – und mit der bewussten Entscheidung für oder gegen jeden einzelnen Punkt den Sie „müssen“ – sind Sie nicht mehr Opfer. Sie entscheiden, Sie haben alles in der Hand. Probieren Sie es aus. Sie werden sehr viel weniger Stress haben und sehr viel mehr Freude – ein wahrhaft besinnliches Weihnachten.

Tipp Nr. 2 – Gehen Sie besonders liebevoll mit sich selbst um

Das Fest der Liebe … und was wir dabei als erstes vergessen ist, dass wir uns um uns selbst kümmern. Gerade an Weihnachten gibt es viele Konflikte – Familiendrama Weihnachten statt besinnliches Weihnachten. Irgendwie scheinen Emotionen besonders gern in diesem Zeitraum „hochzukochen“. Wie sorge ich dafür, dass der Umgang mit anderen friedlich verläuft? Wie bleibe ich gelassen, wenn es zu Spannungen und Konflikten kommt?

Das geht nur, wenn ich gut auf mich selbst achte. Und wie mache ich das konkret? Als erstes muss ich mir bewusst sein, was ich brauche. Viele von uns verlieren das aus den Augen. Was brauche ich in der Adventszeit, bei der Vorbereitung und an Weihnachten selbst, damit es mir gut geht? Muss ich extra Pausen einbauen oder extra Zeiten für mich? Wieviel Zeit muss ich einplanen, damit ich alles entspannt erledigen kann? Was kann ich mir selbst schenken? Kann ich vielleicht den einen oder anderen Punkt streichen, den ich nicht möchte (siehe oben) oder der mich stresst?

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen (sich auf das Wesentliche besinnen – jetzt verstehen Sie vielleicht, warum ein besinnliches Weihnachten ein wahrhafter Segen ist). Und dann überlegen Sie sich – ganz konkret – was Sie zu diesen Punkten tun können. Nehmen Sie diese Punkte als erste und wichtigste To Do’s für Weihnachten auf Ihre Liste. Wenn Sie entspannt sind, dann läuft alles um Sie herum entspannter und glatter. Wenn Sie entspannt sind und genug Energie und Kraft haben, dann können Sie gelassen reagieren, wenn es zu Konflikten kommt. Beugen Sie aktiv vor. Am besten mit drei kleinen, konkreten Projekten mit denen Sie für Ihr eigenes Wohlbefinden sorgen.

Ich gehe z.B. am 24.12. als erstes mit der ganzen Familie in einem Cafe frühstücken. Am 24.12. stehe ich immer unter Spannung – und wenn ich mit einem leckeren Frühstück starte (bei dem ich keinen Finger rühren muss), verläuft der ganze Tag viel schöner.

Das war Teil 1. Was aber tun, wenn es doch zu Konflikten kommt? Das erfordert ein bisschen Übung, lohnt sich aber sehr: Als erstes versuchen Sie wahrzunehmen, wenn „die Stimmung kippt“. Wenn Sie handeln, bevor es richtig „losgeht“, dann haben Sie die besten Chancen, etwas zu ändern.

Wenn Sie selber in schlechte Stimmung geraten: Machen Sie eine Pause, gehen Sie kurz hinaus und versuchen Sie einmal, tief und bewusst zu atmen. Möchte ich wirklich in dieser schlechten Stimmung sein? Möchte ich mir die Laune verderben lassen? Ich kann weiter in der schlechten Stimmung bleiben – oder ich kann mir eine Auszeit gönnen, kurz etwas anderes tun und atmen, bis ich mich wieder gut fühle. Besinnliches Weihnachten heißt: Ich besinne mich darauf, was in meinem Inneren passiert. Dann habe ich die Freiheit, das so zu lassen – oder etwas zu ändern.

Wenn jemand anderes in schlechter Stimmung ist (meistens mit Ihnen als Ziel): In den allermeisten Fällen meint er gar nicht Sie persönlich. Er hat sich den Weihnachtsfluch eingefangen (= mehr Stress als sonst, ich mache Dinge, die ich gar nicht will + aus unerfindlichen Gründen sind alle emotionaler). Versuchen Sie, es nicht persönlich zu nehmen. Tun Sie so, als hätte er einen schlimmen Hustenanfall. Atmen Sie ein paarmal tief durch und ignorieren Sie einfach, dass er oder sie sich daneben benimmt. Bleiben Sie ruhig und freundlich. Wenn Sie das nicht schaffen oder der andere weiterhin schlechte Stimmung verbreitet, dann schaffen Sie eine Pause – indem Sie hinausgehen oder den anderen bitten, sich eine Auszeit zu nehmen. Das erfordert ein bisschen Übung und klappt besonders gut, wenn man den allerersten Anfang mitbekommt – sobald die Stimmung kippt. Und es funktioniert am besten, wenn Sie sehr gute präventive Massnahmen getroffen haben = sich gut um sich selbst gekümmert haben. Besinnliches Weihnachten heißt: Ich besinne mich darauf, dass andere jetzt ganz besonders meine Geduld und mein Mitgefühl brauchen.

Zwei oder mehr andere Personen geraten in Konflikt. Auch hier können Sie versuchen, ruhig und freundlich zu bleiben – bei sich zu bleiben – und die Streithähne ignorieren (ich nenne das „liebevoll ignorieren“). Die Streithähne leiden unter dem „Weihnachtsvirus“. Wenn es nicht aufhört oder Sie zu sehr stört, dann bitten Sie die beiden, draußen weiterzustreiten. Oder gehen selber kurz hinaus. Auch dies erfordert Übung – mit etwas Geduld haben Sie jedoch mehr und mehr Frieden. Besinnliches Weihnachten heißt: Ich besinne mich darauf, dass gerade das Fest der Liebe und des Friedens Konflikte an die Oberfläche bringt. Wenn ich achtsam damit umgehe, leiste ich einen direkten Beitrag zu größerem Frieden in der Welt – in meinem eigenen Wohnzimmer.

Der Trick bei allen drei Punkten: Gehen Sie davon aus, dass nicht Sie persönlich gemeint sind (selbst wenn es so klingt – tun Sie so, als ob der andere gerade nur unter einer heftigen Attacke von Kopfweh oder ähnlichem leidet). Spielen Sie das Spiel nicht mit – wenn Sie mitstreiten, gießen Sie Öl ins Feuer und ab da geht es nur noch abwärts. Atmen Sie – damit gehen Sie nicht in Abwehr (was den Streit anheizt), lassen aber die negativen Emotionen auch gleich wieder hinaus. Wenn Sie nur zuhören, ohne tief zu atmen, dann bleiben die negativen Emotionen bei Ihnen stecken und senken Ihre Laune. Tief ein und ausatmen – und das ganze Getöse loslassen.

Tipp Nr. 3 – Essen Sie, was Sie wollen

Genießen Sie das Essen an Weihnachten? Dann können Sie diesen Abschnitt überspringen. Oder gibt es Punkte, die Sie stressen? Oh Gott, ich werde mindestens zwei Kilo zunehmen. Verdammt, mir ist schlecht, ich habe zu viel gegessen. Soll ich das Plätzchen jetzt noch essen oder lieber nicht? Gngngngngn.

Für manche von uns bedeutet das Essen an Weihnachten ein Wechselbad der Gefühle und ständige, lästige Gedanken im Kopf. Damit umzugehen, erfordert ein bisschen Übung (ja, ja – das sage ich jetzt schon zum dritten Mal – wichtig ist: anfangen – und dann dran bleiben – und: kleine Schritte machen), hat aber einen sehr angenehmen Effekt: Die Fähigkeit, ohne schlechtes Gewissen zu genießen. Besinnliches Weihnachten hat nichts mit Genuß zu tun? Asketen mögen sich hier mit mir streiten, aber in meinen Augen hängt Besinnung (auf das Wesentliche) und Lebensfreude (was die Fähigkeit zu genießen einschließt) sehr eng zusammen. Wie also geht das Genießen ohne schlechtes Gewissen?

Schritt 1: Alles genießen, was ich genießen möchte. Das hat zwei Aspekte: Wenn ich esse, konzentriere ich mich auf das Essen und genieße es bewusst. Ich esse langsam und nehme wahr, wie wunderbar das Essen schmeckt. Nicht nebenbei essen – wirklich volle Aufmerksamkeit auf das Essen, solange ich an einem Bissen kaue (genau – besinnliches Weihnachten heißt: Ich besinne mich auch auf die sinnliches Aspekte von Weihnachten – und da ist wirklich etwas geboten zu dieser Zeit). Und der zweite: Ich esse wirklich nur das, was ich möchte. Ich esse nicht aus Höflichkeit. Ich merke, wenn ich genug habe. Oder wenn ich etwas anders möchte. Wenn ich etwas möchte, esse ich es auch. Fangen Sie an, das zu trainieren, wenn Sie möchten – das ist wie „Essen in HD (High Definition).

Schritt 2: Es gibt noch einen weiteren Punkt, der uns den Genuß verdirbt und die gute Laune zwischen den Mahlzeiten: Das schlechte Gewissen. Ich werde zunehmen, das ist Völlerei, ich kann mich nicht beherrschen, warum habe ich nur … usw. usf. Diese Gedanken rauben Energie, erzeugen schlechte Laune und bringen mich keinen Schritt weiter. Warum habe ich sie also? Die Kurzantwort darauf: Es sind Programmschnippsel in ihrem Gehirn, die keinen Sinn mehr haben oder so raffiniert programmiert wurden, dass es sehr schwer ist, sie loszulassen. Das Loslassen erfordert mehrere Schritte.

  1. Ich mache mir bewusst, dass ich sie nicht brauche und dass sie schädlich sind. Ein schlechtes Gewissen ist schädlich für mich – und für alle um mich herum.
  2. Ich übe zu bemerken, wenn ich ein schlechtes Gewissen habe. Oft merken wir es gar nicht mehr, wenn wir uns selbst schimpfen oder schlecht fühlen. Wir müssen es üben (Entschuldigung – da ist es schon wieder).
  3. Konsequent damit aufhören, wenn es passiert. Wenn ich mich ertappe, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, mache ich mir das kurz bewusst (Aha! Ertappt!) und entscheide mich bewusst, mich gedanklich mit etwas anderem zu beschäftigen. Am besten das, was ich gerade tue. Wenn ich esse, konzentriere ich mich auf den Geschmack. Wenn ich mich unterhalte, konzentriere ich mich auf die andere Person. Wenn ich etwas tue, konzentriere ich mich auf die Handlung. Wenn ich nichts tue, kann ich mich auf meine Körperwahrnehmung konzentrieren oder die Atmung. Besinnliches Weihnachten heißt also: Ich besinne mich auf das, was mir gut tut. Und lasse weg, was mir schadet.

Alle drei Tipps erfordern etwas Ausdauer. Aber alle drei Tipps werden sofort Wirkung zeigen, wenn Sie damit anfangen. Nehmen Sie sich kleine Schritte vor und setzen Sie diese geduldig und konsequent um – immer wieder. Sie werden merken, wie sich Dinge ändern – in Ihnen und um Sie herum. Viel Freude dabei und ein friedliches, genußvolles, besinnliches Weihnachten.

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