Was hat Selbstliebe mit einer besseren Welt und mit gutem Kaffee zu tun?
Was hat Selbstliebe mit einer besseren Welt und mit gutem Kaffee zu tun? Um das zu verstehen, muss ich ein bisschen ausholen:
Mich selber so annehmen, wie ich bin, mich selber achten uns respektieren – das ist der Schlüssel, die Essenz, die Grundlage für alles, was mir fehlt und was ich mir wünsche: Liebe, Erfolg, Geld, ein neues Auto, mehr Zeit, Ruhe, schönes Wetter, keine Kriege mehr, weniger Umweltverschmutzung, mehr Harmonie mit meiner Familie, einen wirklich guten Kaffee, besser aussehen, Gesundheit, gute Laune und der WM-Titel für Deutschland (ich habe vermutlich noch ein paar Dinge vergessen, aber das sind schon einmal ein paar wichtige Punkte, wie ich finde).
Warum ist Selbstliebe wichtig? Ich mag mich doch eigentlich?!
Die allermeisten Menschen haben nicht genug Selbstliebe, auch wenn sie meinen, dass sie sich „eigentlich“ mögen. Sie mögen bestimmte Teile von sich und sehen die Teile, die sie nicht mögen nicht. Das ist ganz normal.
Es ist sehr lohnend, Schritt für Schritt dahin zu kommen, alles an sich, alle seine Teile nicht nur zu mögen, sondern vollkommen anzunehmen. Das schließt alles ein, den Körper, den Verstand, Ihre Gefühle, Ihre Ausstrahlung, was Sie wie sagen, alle Fähigkeiten und auch Unfähigkeiten. Nur wer sich selbst annehmen kann, so wie er ist, kann auch andere Menschen annehmen, so wie sie sind. Wer über große Achtung für sich selbst verfügt, ist weitgehend immun gegenüber dem, was andere Menschen über ihn sagen oder denken. Wer sich selbst 100-prozentig liebt, weiß, dass er richtig ist, so wie er ist. Er kann nicht von anderen Menschen verletzt oder geärgert werden.
Und darüber hinaus ist Selbstliebe die Basis für Urvertrauen. Wer Urvertrauen hat, kann den Augenblick genießen ohne Angst und Sorgen vor der Zukunft. Er weiß, dass Annahme dessen, was ist, die einzige Möglichkeit ist, tiefgehende und nachhaltige Veränderungen im Leben herbeizuführen. Ängste, Sorgen, Schuldzuweisungen und ungelebte Gefühle sind die Dinge, die einen am stärksten von der eigenen Intuition abschneiden. Wer große Selbstliebe hat, hat daher freien Zugang zur eigenen Intuition, bzw. zur eigenen inneren Führung. Das bringt große Leichtigkeit und Freude ins Leben.
Es gibt dabei kein entweder-oder, sondern ein Kontinuum von mehr oder weniger Selbstliebe und damit verbunden mehr oder weniger Urvertrauen, mehr oder weniger Immunität gegenüber den „Attacken“ anderer, mehr oder weniger Intuition, mehr oder weniger Leichtigkeit und Freude.
Hier eine kleine Übung, mit der Sie sich bewusst machen können, wann Sie sich selber sabotieren:
Versuchen Sie für eine Woche, sehr bewusst wahrzunehmen, wann Sie sich selbst kritisieren. Am besten führen Sie Tagebuch – notieren Sie, wann und wie oft Sie sich in Gedanken abwerten. Wir machen das öfter als man meinen möchte. Das Wahrnehmen dieses Selbst-Sabotage-Mechanismus ist ein wichtiger Schritt hin zu Mich-Selbst-Annehmen.
Im Blog gibt es unter der Kategorie Selbstliebe weitere Gedanken, Anregungen und Übungen zum Thema Selbstliebe.
Ach ja… was hat denn Selbstliebe jetzt mit einer besseren Welt und wirklich gutem Kaffee zu tun? Ehrlicherweise wäre das eine längere Abhandlung. Aber die Antworten können Sie selber entdecken, wenn Sie folgende Fragen erforschen:
* Bessere Welt: Was ist das an der Welt, was mich am meisten stört? Was spiegelt mir das in meinem Inneren? Kann ich versuchen, das mal neutral zu betrachten – es so anzunehmen, wie es gerade ist, auch wenn ich es eigentlich ändern möchte? Was passiert, wenn ich es eine Weile neutral betrachte? Was passiert in meinem Inneren? Was mit dem Außen in der Welt?
Das ist eine sehr herausfordernde Übung. Für mich hat sich das konsequente Anwenden dieser Fragen sehr gelohnt. Probieren Sie es aus, wenn Sie möchten.
* Guter Kaffee: Wenn Sie gerade keinen haben und sich einen wünschen (oder etwas anderes, was für Sie großen Genuß symbolisiert), dann fragen Sie sich: Wieso habe ich gerade eigentlich keinen? Weil es keinen gibt? Oder weil ich mir das nicht gönne? Warum nicht? Warum darf ich mir nicht jederzeit einen guten Kaffee leisten, wenn ich einen möchte?
Selbstliebe hat viel mit Genuß erlauben und sich das Genießen gönnen zu tun. Das bewusste Wahrnehmen, wann und wieso ich mir das erlaube – oder eben nicht – kann sehr aufschlußreich sein. Viel Spaß beim Erforschen.
(Und ja – manchmal bedeutet Achtsamkeit und Selbstliebe, dass ich mir die Tasse Kaffee oder das Glas Wein verbiete. Wenn es mir schaden oder wenn es den Genuß verringern würde – und das kann ich spüren, wenn ich achtsam und liebevoll mit mir selbst umgehe. Es geht immer um das Warum – das bewusste Erkennen dieses Warum – und die bewusste Wahl).
Tags:Achtsamkeitsübung, Annehmen
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