Selbstliebe im Arbeitsalltag – Nutzen und konkrete Tipps

Selbstliebe im Arbeitsalltag? Ist das nützlich?

Ich hoffe, auf diese Frage kommt sofort ein überzeugtes „Ja! Natürlich!“. Und wenn nicht, dann hoffe ich, dass es nach diesem Absatz offensichtlicher geworden ist.

Selbstliebe bedeutet unter anderem: Respekt für mich selbst. Respekt für die Menschen, mit denen ich arbeite, ist das A und O, wenn ich Erfolg haben will, eine gute Atmosphäre und Freude bei dem, was ich tue. Und mit welcher Person arbeite ich tagtäglich am meisten zusammen? Genau. Das bin zuerst einmal ich selbst.

Ich behaupte: Je mehr Respekt ich gegenüber mir selbst habe – und aktiv umsetze (!) – desto besser ist meine Leistung – für mich und für die Firma, für die ich arbeite. Respektloses Handeln gegenüber mir selbst führt dazu, dass meine Batterien schneller leer werden, dass ich meine Ziele schlechter erfüllen kann und dass meine Ergebnisse qualitativ nicht so gut sind.

Warum? Weil immer dann, wenn ich nicht genug Respekt mir selber gegenüber zeige, ich „an mir vorbei“ arbeite. Ich übernehme einen Job, obwohl ich nicht genug Ressourcen dafür habe. Ich übernehme einen Job, obwohl er mir zuwider ist. Ich handele nicht nach meinen Werten und Zielen, sondern nach denen von anderen. Ich verliere meine eigenen Ziele aus dem Auge.

Das ist anstrengend, es beeinträchtigt meine Produktivität und Kreativität. Und natürlich meine Stimmung.

Warum handele ich manchmal respektlos gegenüber mir selbst? Das ist eine gute Frage – es hat so viele negative Folgen für mich. Aber wenn es nicht auch etwas zu gewinnen gäbe, würde ich es kaum tun. Oder?

Es gibt viel zu sagen zum Thema Selbstliebe in der Arbeit. Ich mache es an dieser Stelle kurz und lade Euch zu einer Übung ein. Damit könnt Ihr den wichtigsten Punkt zum Thema selber erforschen – und Änderungen zum Besseren für Euch vornehmen, wenn Euch danach ist.

Ich wiederhole noch einmal und konkretisiere:

  • Ein Mangel an Selbstliebe in der Arbeit bedeutet ein Mangel an Respekt gegenüber mir selbst.
  • Ich arbeite an mir vorbei, d.h. ich tue nicht das, was ich wirklich tun will – aus welchem Grund auch immer.
  • „An mir vorbeiarbeiten“ bewirkt einen Verlust von Energie, weniger Produktivität, weniger Kreativität, schlechtere Ergebnisse und ein potentielles Nicht-Erreichen meiner Ziele.
  • Das ist nicht gut für mich und auch nicht gut für meinen Arbeitgeber.
  • Ich behaupte: Jeder von uns macht das – manchmal mehr, manchmal weniger.
  • Wenn ich mitbekomme, was ich da mache, kann ich entscheiden: Ist das so ok für mich? Oder möchte ich es ändern?
  • Die große Frage: Wie bekomme ich es mit? Und wie kann ich es ändern?

Folgende Übung dazu:

  • Nimm Dir eine Stunde Deiner Arbeit und investiere ein wenig Zeit, um sie Dir genauer anzusehen.
  • Lege Stift und Papier neben Dich und protokolliere während der gewählten Stunde (z.B. Montag, 14-15 Uhr), was Du alles tust.
  • Wenn Du in der Stunde Emails schreibst, dann notiere Dir alle Emails (kurz – so dass Du Dich später daran erinnerst).
  • Wenn Du in einem Meeting sitzt, dann notiere Dir Deine Beiträge, was Du Dir notierst und Deine To-Do-Liste, die sich aus dem Meeting ergibt.
  • Bei anderen Tätigkeiten: Protokolliere, was Du alles machst (kurz).
  • Später nimm Dir etwas Zeit, um Deine Liste zu analysieren. Du hast eine relativ zufällige Stichprobe aus Deinem Arbeitsalltag. Was hat Du in dieser Stunde gemacht? Stell Dir zu jedem Punkt auf Deiner Liste folgende Fragen: Wofür habe ich das gemacht? Dient das mir und meinen Zielen? Habe ich jemandem einen Gefallen getan? Wofür? Was habe ich für einen Gewinn bei dieser Tätigkeit? Wehre ich damit eine negative Reaktion ab? Tue ich es weil ich „muss“? Warum „muss“ ich? Was passiert, wenn ich es nicht tue?
  • Lass Dir Zeit und sieh Dir jeden Punkt ehrlich an. Es können ein paar Augenöffner dabei sein.
  • Wenn Du bei jedem Punkt verstanden hast, warum Du ihn machst – und Du Dinge entdeckst, die Dir nicht gefallen – dann leite nicht gleich Änderungen in die Wege. Lass erstmal alles so stehen. Mache Dir nur bewusst: Aha – deswegen tue ich das. Versuche beim nächsten Mal bei dieser Tätigkeit daran zu denken: Aha – deswegen tue ich das.
  • Nach einer Woche – oder zwei – nimm Dir die Liste noch einmal vor und denke darüber nach: Möchte ich etwas ändern? Versuche nicht gleich, alles zu ändern, wenn Dir mehrere Dinge aufgefallen sind. Fang mit einer an.

Viel Freude beim Umsetzen und Ausprobieren 🙂

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